„Gestaltend gestalten
wir uns selbst“
(Wilhelm Schmid)
Der Umgang mit Materie ist ein wesentlicher Bestandteil der Kunsttherapie. Die verschiedenen Materialien sprechen den Menschen jeweils unterschiedlich in ihrer Art und Weise an und können gezielt eingesetzt werden. Das „Be-Greifen“ bzw. das haptische Erleben im Umgang mit Materialien ist Erfahrungsgrundlage des verinnerlichten Vorstellungsvermögens. Dadurch wird das Beziehungserleben zu sich selbst, zu einem Gegenüber und auch zur Welt verstärkt.
Über das Material kann eine innere Bewegung nach außen gebracht und sichtbar ausgedrückt werden. Unmittelbares Erleben wird möglich und lenkt die Konzentration auf das Tun im „Hier und Jetzt“.
Die Sinnhaftigkeit des „in Beziehung treten“ mit Material liegt also darin, dass der Mensch mit dem eigenen psychischen Erleben, d.h. mit seinen Empfindungen und Gefühlen in Kontakt kommt. Dabei werden körperliche Reaktionen (z.B. Anspannung/Entspannung der Muskel) und die damit verbundenen Kognitionen (z.B. Erinnerungen an bestimmte Menschen oder Situationen) hervorgerufen.
Die inneren psychischen Vorgänge während des Gestaltungsprozesses finden über die Bewegung der Hände und im Material ihren Ausdruck.